Mittwoch, 13. November 2013

Inventur - Bestandsaufnahme

ShadowMe
11.11.2013
20 x 20 cm
Acryl + Marker auf Leinwand

Gedanken, nachdenken. Gehör,  zuhören. Lesen, gelesen. Gesehen, zusehen. Durcheinander, ordnen. Informationen, formatieren. Zusammenhänge, auseinander nehmen. Unordnung, sortieren.
Tag, schlafen. Nacht, wach sein. Kater liegen, rennen, fressen, putzen, kratzen Möbel, scheißen in die Kiste. Sie sehen mich an. Kuscheln bei mir, mit mir. Sie beruhigen mich. Frühstück ist gleich Jause. Kaffee mindestens 5 Tassen. Zigaretten rauchen.
Bilder malen, Zeichnungen kreieren, Texte tippen.

Gedanken: es tut weh, die Umweltkatastrophen, die Menschen die leiden, die Tiere, welche vergessen werden, die Unsicherheit, die sich breit macht, die Undurchsichtigkeiten – wie ein Nebel der dick über der Erde schwebt und sich immer tiefer hinab senkt. Entsteht dadurch diese Kurzsichtigkeit bis hin zur Blindheit? Dunkle Brillen, die keinerlei Umsicht mehr erlauben. Schwarze Gläser, die vor unbequemen Anblicken schützen. Trotz Klimaerwärmung, Eiseskälte. Bewusst einsperren, um diese Temperaturen nicht zu fühlen. Nichts an mich ran lassen. Geschlossen; Out of Order! Funktionieren, aber nicht agieren können. Gelähmt, Gehemmt, Gebrochen. Zweifel machen verzweifelt. Manchmal klopft es an, das vage Gefühl von Interesse. Interesse an anderen Menschen. Smalltalk. Manches Mal sogar tiefgehende Worttauschereien. Es kommt nicht wirklich in mir an. Im Verstand, ja. Im Herz, nein. Weiter darüber zu grübeln, scheint unfruchtbares Gedankengut.

Gehör: Der Fernseher. Sprachfetzen. Wortkonstrukte aufnehmen. Diskussionen, Informationen mit dem Kopf verspeisen, speichern. Die Geschirrspülmaschine. Das Piepen der Mikrowelle. Das Gurgeln der Kaffeemaschine. Vereinzelte musikalische Zwischentöne aus dem Internet. Das Mauzen der Katern, wenn sie der Hunger plagt. Das knirschende Geräusch aus dem Katzenklo, wenn die Notdurft gewissenhaft vergraben wird. Selten, das Vibrieren des stummen Handys. Das Klicken des Feuerzeuges. Das Ausatmen des Zigarettenrauches. Knackendes Holz des Fensters – die Kälte will hinein. 

Lesen: Informationen aus dem Internet. Unbekannte Worte googeln. Fernsehprogramm durchstöbern, bevorzugte Sendungen speichern. Mails, vorwiegend Nachrichten, die nicht persönlich an mich gerichtet sind. Blogs von spannenden Menschen durchforsten. Recherchen. Wissen sammeln.

Gesehen: Fernsehen, Computer, Texte, Bilder, Farben, Kater x2, Blick aus dem Fenster: Straßenlaterne, Dächer der niedrigen Häuser gegenüber, Dunkelheit, Krähe auf der Straßenlaterne.

Überschaubarer und ziemlich gleichmäßig ablaufender Tag. Viel mehr geht im Augenblick nicht.

Ab und an die Nase vorsichtig raus stecken. Ziemlich bald wieder umkehren. In die beschützende Höhle. Das Sofa umrahmt mit meinen Farben und allen was ich gerne parat habe. Die Kater gesellen sich dazu. Im Moment ist es ausreichend. Langsam und stetig auf mein Ziel hinarbeiten. Angepasst an mein Tempo. Schritttempo. Schlendernd ohne Hast. Ein Spaziergang mit vielen Erkenntnissen. Sammeln von Eindrücken. 

Alles mit dem Ziel, meine Phantasien, Träume, Wünsche und Vorstellungen zu verwirklichen. 

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