Dienstag, 15. Oktober 2013

Wie geht es Dir?


Wie geht es Dir? 
Pastellkreide + Feder auf Papier
WiegehtesDir?
17.11.2013
44 x 29,5 cm
Acryl + Pastellkreide + Feder auf Papier

Was machst Du so? 
Diese beiden Fragen kann ich nur sehr schwer beantworten.
Doch, es gibt darauf zwei kurze Antworten: 
Mir geht es schlecht.
Ich tue, so gut wie nichts.
Zumindest nichts, was der Allgemeinheit zuträglich sein könnte.


Hunderte Bilder, die ich gemalt habe und noch weiter produzieren werde, stapeln sich bei mir. Sie werden getauft, beschriftet, signiert und in einer Liste katalogisiert. Achja, fotografiert werden sich auch noch von mir. Noch lange nicht alle Malereien haben diese Prozedur überstanden. 

Einige meiner Farbkompositionen dürfen schon die Freiheit genießen. Sie schmücken fremde Wände und erfreuen , so hoffe ich, ihre neuen Besitzer. 
Viele Künstler malen ihre Werke auf einer Staffel. Einige legen ihre Leinwände auf den Boden. Und wahrscheinlich gibt es noch viele andere Möglichkeiten, ein Bild entstehen zu lassen. 
Ich bevorzuge es, alle Malereien auf meinem Schoß entstehen zu lassen. Sämtliche Farben, Pinsel, Tücher, Rollen, Spachteln und andere Malutensilien liegen griffbereit auf meinem Sofa. Immerwährend umrahmt von meinen Kisterln, vollbepackt mit dutzenden Farben. Sie vermitteln mir Geborgenheit, ähnlich der üblichen Kuschelpolster, die sich oft auf anderen Sofas liegen. 
Die bunten Tuben bewachen mich, wie kleine Bodyguards. Sie stecken leuchtend tapfer mein Revier ab. Kleine Kinder besitzen ihre Kuscheltiere. Ich habe meine farbigen Fläschchen. Aus ihnen kann ich jederzeit, Neues entstehen lassen. Wenn ich mir eine blanke Leinwand auf meine angewinkelten Beine lehne. Eventuell eine Skizze mit Rötel- oder Bleistift mache. Dann stehen sie bereit, die Tuben. Jede einzelne Farbe lacht mich an und sagt:"Nimm mich!" Wenn ich dann die Wahl getroffen habe, wird die Tube noch kurz durchgeschüttelt. Das macht Spaß. Anschließend wird der Tube das Köpfchen verdreht und der Deckel runter geschraubt. Und freudig spuckt sie mir ihren flüssigen Inhalt entgegen. Fröhlich und aromatisch duftend rinnt die Farbe auf die Palette oder landet gleich auf der Leinwand. Bis zum letzten Tropfen benütze ich die cremige Paste. Zu wertvoll, um sie ungenutzt vertrocknen zu lassen. Stolz strahlen die Farben von der Leinwand. Die Tuben stehen da, und können kaum den Moment erwarten, auch dran zu kommen. 
Bis dahin beschützen sie mich. 
Sie fragen mich nicht, wie es mir geht. Sie sind einfach da und animieren mich , was zu tun.

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