Dies ist eine persönliche
Hommage für
Conchita Wurst
[Gleichzeitig aber auch meine "Hausübung" für meine laufende Therapie.]
Einfach
faszinierend.
Wohl nur eine, der unzähligen bewunderten Worte, die ich für
diese Person finden kann.
Als ich am
10.Mai 2014 am Abend vor dem Fernseher lag, fieberte ich, wie fast in all den vergangenen Jahren, dem
Songcontest entgegen. Dieses Mal, mit einem Gipsfuß. Am Vortag war ich sehr
unglücklich, im Garten meiner Tante gestürzt und hatte mir den linken Knöchel
gebrochen. Mein erster Knochenbruch überhaupt. Eine der unendlich vielen negativen
Erlebnisse in meinem Leben. Die wenigen Momente, in denen ich so tiefgehend
positiv berührt war, kann ich an einer Hand abzählen. Einer dieser Augenblicke
war der grandiose Sieg von Conchita mit ihrem Lied: „Rise like a Phoenix“.
Trotz meines Gipsfußes, sprang ich vor Freude, von meinem Sofa und freute mich
sicherlich genauso wie sie, unglaublich. Ich hatte Gänsehaut, als sie dann, wie
üblich bei diesem Event, das Siegerlied noch einmal sang. Die Stimme, das
Outfit, die Gestik das Gesamtbild war einfach perfekt und berauschend. Ein
wohlig warmer Strom floss durch meine Seele.
Seitdem
vergeht kein Tag, an dem ich mich nicht mit ihr beschäftige. Ich verfolge alles
was ich so im Internet finden kann. Bin der „Wurstgemeinde“ (Fanseite bei
Facebook) beigetreten, suche alle nur auffindbaren Videos. Bevor ich hier zu
schreiben begann, suchte ich verzweifelt ein passendes Foto. Ein Bild, das für
mich persönlich das zeigt, was ich in diesem Menschen sehe. Eine Symbiose von
Mann und Frau in einer Person. Eine klare Aussage: „Leute seht her: Ich bin,
wie ich bin!; habe einen Bart, lange Haare, unendlich viel Make Up in meinem
Gesicht, aufgeklebte Wimpern, muskulöse Oberarme, trage einen BH, Kleider,
unendlich hohe Schuhe, usw.“ Doch es ist nicht ausschließlich das optische, das
so packend ist. Es ist ihre Stimme, ihre Sprache, ihre Wortwahl bei etlichen
Interviews, die ich schon gehört und gesehen habe. Egal, wo und wie sie befragt
wurde, sie fand immer die richtigen Worte dazu. Höflich, direkt, wortgewandt
und immer mit einem klaren Blick und einem bezaubernden Lächeln auf den Lippen.
Und das auch in perfektem Englisch. Sie hat ein Ziel und eine Botschaft.
Es
gibt wohl noch unzählige andere Gründe und Ursachen, warum mich Conchita, so in
den Bann gezogen hat. Jedoch ein Motiv ist ganz klar. Es ist die
Anziehungskraft, die Männer auf mich haben, welche sich phasenweise optisch in
die weibliche Rolle begeben. Und zwar so, dass man als Frau, vor Bewunderung
dieser Weiblichkeit, auf die Knie fallen muss. Extreme Betonung aller nur
vorhandenen femininen Attribute. High-Heels, mit denen kaum jemand laufen kann,
Kleider, extrem Figur betonend, das Make-Up perfekt unverwüstlich, endlos lange
schlanke Beine, usw. Einfach lockend und verlockend. Diese Erscheinung einer
Person, die nach außen perfekte Frau ist, doch ein Touch von Mann ist immer
dabei. Das macht es für mich so spannend. Es spiegelt für mich die grenzenlose
Möglichkeit eines Menschen, sich zu zeigen. Nicht nur nach außen. In uns steckt
nicht nur eine Person. Wir haben viele Facetten. Diese Vielfalt benötigt
Freiheit. Unabhängig von den üblichen Vorstellungen der Gesellschaft. Eine
Herausforderung an Menschen, die nur das eine oder andere sehen wollen. Ich
will alles sehen und vor allem spüren. Darum wird es weiterhin ein harter Weg,
meine Zukunft, so zu gestalten, wie ich sie mir erträume. Meine Pfade
verfolgen, mit so viel Herz und Leidenschaft, wie es wohl Conchita auch tut.
Das machen, was in mir steckt, das anstreben, was mich glücklich und vor allem
zufrieden macht. Natürlich wesentlich mehr dieser wohlig warmen Gefühle, die
durch meinen Körper strömen und meine Seele berühren. Momente, die Energie und
Hoffnung bringen. Die uneingeschränkte Zuversicht, in das, was ich mache.
Vertrauen und Glaube an mein Tun. Ich weiß, ein großes Vorhaben, mit wohl noch
weiteren vielen Brüchen und Schmerzen auf dem Weg bis dahin. Begeisterung,
Engagement und Herz wieder finden und leben. Unzerbrechlich sein, aber nicht
hart werden. Beschützt durch eine Aura voll Gewissheit. Eingekleidet, aber
nicht verkleidet.
Nach Innen
und Außen ein Lächeln. Berührend, unter die Haut gehend und viele andere
Menschen infizierend. Freiheit und Friede als ansteckendste Seuche der Erde.
Mitreisend, einnehmend, charmant und gewinnend für Respekt und Toleranz
gegenüber dem, was nicht alltäglich oder üblich ist. Schadlos und nachhaltig.
Conchita #BluesanneMinis 04.10.2014 9 x 7 cm Acryl + Varnish auf Leinwand + Staffel |
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