Donnerstag, 31. Juli 2014

(Un)Möglich !?

Dies ist eine persönliche

Hommage für

Conchita Wurst


[Gleichzeitig aber auch meine "Hausübung" für meine laufende Therapie.]



Einfach faszinierend. 
Wohl nur eine, der unzähligen bewunderten Worte, die ich für diese Person finden kann.


Als ich am 10.Mai 2014 am Abend vor dem Fernseher lag, fieberte ich,  wie fast in all den vergangenen Jahren, dem Songcontest entgegen. Dieses Mal, mit einem Gipsfuß. Am Vortag war ich sehr unglücklich, im Garten meiner Tante gestürzt und hatte mir den linken Knöchel gebrochen. Mein erster Knochenbruch überhaupt. Eine der unendlich vielen negativen Erlebnisse in meinem Leben. Die wenigen Momente, in denen ich so tiefgehend positiv berührt war, kann ich an einer Hand abzählen. Einer dieser Augenblicke war der grandiose Sieg von Conchita mit ihrem Lied: „Rise like a Phoenix“. Trotz meines Gipsfußes, sprang ich vor Freude, von meinem Sofa und freute mich sicherlich genauso wie sie, unglaublich. Ich hatte Gänsehaut, als sie dann, wie üblich bei diesem Event, das Siegerlied noch einmal sang. Die Stimme, das Outfit, die Gestik das Gesamtbild war einfach perfekt und berauschend. Ein wohlig warmer Strom floss durch meine Seele.

Seitdem vergeht kein Tag, an dem ich mich nicht mit ihr beschäftige. Ich verfolge alles was ich so im Internet finden kann. Bin der „Wurstgemeinde“ (Fanseite bei Facebook) beigetreten, suche alle nur auffindbaren Videos. Bevor ich hier zu schreiben begann, suchte ich verzweifelt ein passendes Foto. Ein Bild, das für mich persönlich das zeigt, was ich in diesem Menschen sehe. Eine Symbiose von Mann und Frau in einer Person. Eine klare Aussage: „Leute seht her: Ich bin, wie ich bin!; habe einen Bart, lange Haare, unendlich viel Make Up in meinem Gesicht, aufgeklebte Wimpern, muskulöse Oberarme, trage einen BH, Kleider, unendlich hohe Schuhe, usw.“ Doch es ist nicht ausschließlich das optische, das so packend ist. Es ist ihre Stimme, ihre Sprache, ihre Wortwahl bei etlichen Interviews, die ich schon gehört und gesehen habe. Egal, wo und wie sie befragt wurde, sie fand immer die richtigen Worte dazu. Höflich, direkt, wortgewandt und immer mit einem klaren Blick und einem bezaubernden Lächeln auf den Lippen. Und das auch in perfektem Englisch. Sie hat ein Ziel und eine Botschaft.


Es gibt wohl noch unzählige andere Gründe und Ursachen, warum mich Conchita, so in den Bann gezogen hat. Jedoch ein Motiv ist ganz klar. Es ist die Anziehungskraft, die Männer auf mich haben, welche sich phasenweise optisch in die weibliche Rolle begeben. Und zwar so, dass man als Frau, vor Bewunderung dieser Weiblichkeit, auf die Knie fallen muss. Extreme Betonung aller nur vorhandenen femininen Attribute. High-Heels, mit denen kaum jemand laufen kann, Kleider, extrem Figur betonend, das Make-Up perfekt unverwüstlich, endlos lange schlanke Beine, usw. Einfach lockend und verlockend. Diese Erscheinung einer Person, die nach außen perfekte Frau ist, doch ein Touch von Mann ist immer dabei. Das macht es für mich so spannend. Es spiegelt für mich die grenzenlose Möglichkeit eines Menschen, sich zu zeigen. Nicht nur nach außen. In uns steckt nicht nur eine Person. Wir haben viele Facetten. Diese Vielfalt benötigt Freiheit. Unabhängig von den üblichen Vorstellungen der Gesellschaft. Eine Herausforderung an Menschen, die nur das eine oder andere sehen wollen. Ich will alles sehen und vor allem spüren. Darum wird es weiterhin ein harter Weg, meine Zukunft, so zu gestalten, wie ich sie mir erträume. Meine Pfade verfolgen, mit so viel Herz und Leidenschaft, wie es wohl Conchita auch tut. Das machen, was in mir steckt, das anstreben, was mich glücklich und vor allem zufrieden macht. Natürlich wesentlich mehr dieser wohlig warmen Gefühle, die durch meinen Körper strömen und meine Seele berühren. Momente, die Energie und Hoffnung bringen. Die uneingeschränkte Zuversicht, in das, was ich mache. Vertrauen und Glaube an mein Tun. Ich weiß, ein großes Vorhaben, mit wohl noch weiteren vielen Brüchen und Schmerzen auf dem Weg bis dahin. Begeisterung, Engagement und Herz wieder finden und leben. Unzerbrechlich sein, aber nicht hart werden. Beschützt durch eine Aura voll Gewissheit. Eingekleidet, aber nicht verkleidet.


Nach Innen und Außen ein Lächeln. Berührend, unter die Haut gehend und viele andere Menschen infizierend. Freiheit und Friede als ansteckendste Seuche der Erde. Mitreisend, einnehmend, charmant und gewinnend für Respekt und Toleranz gegenüber dem, was nicht alltäglich oder üblich ist. Schadlos und nachhaltig.

Conchita #BluesanneMinis
04.10.2014 
9 x 7 cm 
Acryl + Varnish auf Leinwand + Staffel

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