Dienstag, 8. Dezember 2015

Frieden

Corazon


Heute ist emotional betrachtet nicht mein Tag. Entweder wieder eine Attacke, ein Schub der etlichen Traumata die ich noch aufarbeiten sollte. Wie lange das wohl noch dauern wird?

Die meiste Zeit habe ich geschlafen. Surfe durchs Netz. Lese die Beiträge hier. Die Bandbreite ist enorm. Versuche positive oder heitere Blogeinträge zu finden. Weiche zwischendurch zu einen dieser sinnlosen Onlinespiele aus, die zum Nichtdenken sehr gut geeignet sind.

Verfolge stündlich die unzähligen Liebesbekundungen und Geburtstagsglückwünsche auf der Fanseite von Conchita.

Millionen von Herzen blinken mir entgegen. Die Wurstgemeinde (so nennt sich diese Seite) quillt über vor Liebe. Unendlich viele dankbare Menschen aus der ganzen Welt haben sich hier zusammengeschlossen. Irgendwie fühle ich mich hier gut aufgehoben. Selbstverständlich habe auch ich ihr ein paar Geburtstagsgrüße übermittelt. Auffallend der weibliche Anteil der Fans, ich entdecke äußerst selten Jungs. Und falls doch, dann sind es wohl auch Homosexuelle oder welche ebenso wie ihr Vorbild als biologischer Mann, feminin durch die Welt gehen. Schämen sich die Männer? Oder warum ist das so? Wäre doch interessant das raus zu finden.

Mein Körper fühlt sich an, als würde sich der gesamte Weltschmerz in jeder einzelnen Zelle ansammeln. Zwanghaft versuche ich mich davon zu distanzieren. Es gelingt mir heute einfach nicht. Dann denke ich mir, ein paar Tränen sind schon in Ordnung. Sollen ja eine reinigende Wirkung haben. Die tief in mir sitzenden Sehnsüchte nach Liebe und Geborgenheit drücken aufs Herz.

Die nächsten vier Tage werde ich alleine zu Hause verbringen. Meine beiden Katern werden mich abwechselnd trösten. Ein Blick in deren Augen tut gut.

Mein Sohn fliegt übers Wochenende nach London. Mit ein paar Freunden wird er sich im Wembley Stadion ein NFL-Spiel ansehen. Ich freue mich immer sehr, wenn er sich was gönnt. Meine letzte Reise ins Ausland ist schon 8 Jahre her. Grundsätzlich wäre es kein Problem mit der Jugend mit zufliegen. Nein, überhaupt nicht. Die Freunde meines Sohnes sind auch meine. Oft haben sie mich schon eingeladen. Ob es nun ein Rockfestival war, Kino, Konzerte oder eine Reise. Doch die Finanzen lassen es eben nicht zu.

Wir verstehen uns prima. Einige kenne ich mittlerweile schon über 25 Jahre aus dem Kindergartenzeiten meines Sohnes. Eigentlich kommen sie meinen Filius besuchen und dann sitzen sie mit mir im Wohnzimmer und wir diskutieren stundenlang über Gott und die Welt. Unbestritten ist das was Besonderes und sehr wertvoll. Obwohl ich mir manches Mal schon denke: „Da rede ich über meine persönlichen Befindlichkeiten mit der Jugend.“ „Haben doch selbst genug Sorgen“. Gelegentlich kommt ein wenig Schamgefühl auf, wenn ich als erwachsene Frau über mein Scheitern rede. Doch sie haben sich nie darüber beklagt. Im Gegenteil, sie waren immer sehr hilfsbereit.

Jetzt habe ich doch offensichtlich wieder ein wenig Positives in meinem Leben entdeckt.

Ein kurzer Augenblick der Versöhnung.

Das bringt zwar nicht den Weltfrieden, aber ein wenig Beruhigung in mir.

Was würde geschehen, wenn man an all den gehässigen und brutalen Orten der Erde riesige Lautsprecher aufstellen würde und dann mit Musik beschallt? Fröhliche zu Herzen, nein ins Herzen gehende Musik! Gnadenlos 24 Stunden tagtäglich.

Oder sind diese Menschen schon zu taub und blind für das Schöne? Wahrscheinlich würden es die Verantwortlichen gar nicht mitbekommen, da sie ja in ihren Palästen hocken. Entsenden wir tausende Musikanten in die Kriegsgebiete.

Instrumente statt Waffen.

Jaja klingt sehr nach Love, Peace & Freedom, Sommer 69, Woodstock, Hippiebewegung. Na und?

Wenn Kinder heute schon kaum mehr Kinder sein dürfen, dann darf ich doch ein wenig infantil träumen.

Und wenn Teens und Twens nicht mehr rebellieren können, weil sie gar keine Zeit mehr dafür haben und/oder uns Alten versorgen müssen; dann lasst mich doch die Friedenspfeife in meinen 4 Wänden rauchen und ganz fest daran glauben, dass es einen Weg aus dem Grausamen der Erde gibt.

Der einzig wahre Trost ist ohnehin nur der Tod; weil auch die „Bösen“ sterben!

So…und rege ich mich schon wieder auf. Da redet in einer dieser politschen Talkshows eine junge Politikerin über das was ein Bundespräsident laut seiner Arbeitsplatzbeschreibung sagen darf oder nicht! Hallo!  Aus!

...ich genieß noch eine von Mittag übriggebliebene Palatschinke mit selbstgemachter Marmelade und ein Schälchen Kaffee.

Vielen Dank für die Aufmerksamkeit! Love ♥ & Peace ! 



....wollte den Text handschriftlich posten...wäre aber nicht so gut zu Lesen gewesen ;-)...doch das manuele Schreiben ist sehr befreiend....

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