Donnerstag, 10. Dezember 2015

Wurmlöcher – Brücken durchs All

Quarks

Was bin ich froh, dass mir mein Vater den Besuch eines Gymnasiums verboten hat. Somit blieb mir die Qual der Wahl nach der Matura – Was studieren?

Und falls ich dennoch eine Universität oder andere Hochschule besucht hätte, würde ich wohl heute noch eine Studentin sein. Philosophie, Kunst + Kultur, Geschichte, Wissenschaften und so vieles andere, dass mich brennend interessiert.

Vor etwa 10 Jahren stolperte ich über eine Katze. Nicht einer meiner Felltiger, nein es war die des Herren, der die österreichische 1000-Schilling Banknote in blau geschmückt hat. Schrödingers Katze die grausam in einer Kiste für ein physikalisches Gedankenspiel sterben musste, oder doch nicht?

Ich wollte wissen, ob ich das verstehe oder zumindest Ansatz nachvollziehen kann. Plötzlich war ich von Worten wie Quantenphysik, Paradoxon, Quantenmechanik umzingelt  und die Higgs-Teilchen flogen mir um die Ohren.

Für den Anfang besorgte ich mir ein Buch von Stephen Hawking  „Eine kurze Geschichte der Zeit“. Woher kommen wir? Woher kommt das Universum? All die Fragen, die sich Menschen, spätestens nach einer lang durchzechten Nacht in einer geselligen Runde stellen.

Das Lesen wurde zu einer Herausforderung für meine Gehirnzellen und eine Synapse tastet sich langsam zu der nächsten. Sobald ein unbekanntes Wort auftaucht, muss ich natürlich nachschlagen, was es bedeutet. Vergleichbar mit Vokabeln einer neuen Sprache die man lernt. Ganz bin ich noch nicht fertig, mit dem Lesen dieses Labyrinths kosmologischer Denkmodelle.

Doch Stephen Hawking ist fast täglich bei mir präsent. Ich folge ihn auf Twitter, Facebook und habe seinen Blog abonniert. Lese seine kurzen philosophischen Sätze und schlüpfe in die schwarzen Löcher. Die sollen ja angeblich gar nicht schwarz sein sondern leuchten.

Wie ein kleiner Wurm fresse ich mich durch einen Apfel und lande in einer anderen Zeit. Ich erkunde dort die Welt und betrachte die Erde von oben. Wie klein wir Menschen doch sind. Allerdings fühle ich mich sehr wohl in dieser schwerelosen Finsternis im All. Ist es dort überall so dunkel? Ist die Sonne der einzige Quell von Licht und Wärme im Universum?

Hey Scotty beam me up! Mr.Spock begleitet mich. Wir plaudern mit Leonardo di ser Piero, der aus Vinci. Er verrät uns das Geheimnis des Lächelns dieser neapolitanischen Hausfrau namens MonaLisa. Der weise Mann aus der Toskana schenkt mir Farben. Noch völlig gerührt und mit einer Träne im Auge rasen wir weiter in der Unendlichkeit. Gönnen uns zwischendurch eine lustige Fahrt auf den Ringen des Saturns. Begrüßen die kleinen grünen Männchen auf dem roten Mars und flutschen durchs nächste Loch. Mr.Spock verabschiedet sich kühl aber galant, Captain James Tiberius Kirk hat Ärger mit den Klingonen. Ich hebe meine Hand zu der Grußgeste der Vulkanier: Lebe lang und in Frieden. Codo winkt mir liebevoll aus der Sternenmitte beim vorbeidüsen.

Es wird Zeit wieder auf den blauen Planeten zurück zu kehren. Doch bevor ich wieder auf meinem Sofa lande, mache ich noch einen Abstecher zu Anton Zeilinger in Oberösterreich. Wir verabreden ein Treffen in Cern. Vielleicht drehen wir dort eine Runde im Teilchenbeschleuniger und treffen Galileo Galilei.

Reisen bildet und diese Physiker sind keineswegs trocken langweilig. Allesamt mit sehr viel Humor und künstlerischer Kreativität ausgestattet.

Phantastisch so eine Reise durch die Zeit, da brauche ich doch kein Studium mehr und die Zeit vergeht wie im Flug.

Jetzt habe ich wieder ausreichend Zeit zu Malen, Schreiben, Musik zu hören oder vielleicht wieder mal nach ewigen Zeiten ins Kino zu gehen.

Der Film The Theory of Everything (Die Entdeckung der Unendlichkeit) soll ja sehr interessant sein.


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