Mr.Hat |
An
den ersten Hut, den ich trug erinnere ich mich noch ziemlich genau. Es war ein
orangegelber Papierhut mit vielen bunten Krepppapierblumen verziert. Diese überdimensionale
Kopfbedeckung war ein Teil einer Faschingsverkleidung. Stolz marschierte ich
damit als Blumenmädchen in die Schule. Offensichtlich dürfte ich damals schon
krank gewesen sein. Denn, alle meine Geschwister und ich hatten kurz darauf die
Masern. Alle hatten den Hut zuvor aufgesetzt.
Dann
gab es noch seltsame Mützen aus unterschiedlichsten Tierfellen. Eine Großtante
war Kürschnerin, die aus Resten für uns Kinder Winterhauben nähte.
Heute
fühle ich mich gut behütet, wenn ich mich mit einem schicken Hut zu besonderen
Anlässen schmücke. Passend zur restlichen Kleidung. Spezielle Hutgeschäfte
findet man kaum noch in Wien. Meist stöbere ich auf Flohmärkten oder
Secondhandläden nach neuen alten Modellen. Da ich ziemlich lange und viele
Haare auf dem Kopf trage, benötige Hüte die auch diese gut und behutsam
beherbergen können. Sicher behütet trotze ich damit dem Schnee und Regen. Und
immer Sommer schützt er mich vor der heißen Sonne. Bei starkem Wind muss ich
auf der Hut sein, damit er mir nicht vom Haupte weht.
Einfach
kleidsam so ein Hut…keineswegs fühle ich mich dabei als alte Hutschachtel.
Falls jemand einen alten Hut hat, den er nicht mehr trägt - ich setze ihn gerne auf! Vielen Dank!23.März 2012 - Pailletten-Barett |
05.10.2013 - Hut und Feder |
01.07.2012 - Ascothut |
25.03.12 - Sommerhut garniert |
spanischer Hut |
Sommerhut |
Tropenhut |
Konzerthut |
Das Wort stammt vom mittelhochdeutschen Huot ab und bedeutete ursprünglich Decke oder Schutz (im Sinne von Obhut), wurde dann aber spezieller in der Bedeutung Kopfbedeckung verwendet. Es entstand aus einer indogermanischen Wurzel *kadh- oder *skad- („schützende Bedeckung“; so noch in Sanskrit chad) durch Verlust des eventuellen „s“-Anlautes und Lautverschiebung des an- und auslautenden Konsonanten. Die feminine Form (mhd. huote) bezeichnet dagegen Aufsicht, Fürsorge, Schutz im Allgemeinen. Diese wurde unter anderem in Bezug auf Lehnsverhältnisse, die Bewachung von Frauen (siehe huoto-Exkurs in Tristan), aber auch militärische Wachen verwendet. Daraus entwickelte sich die Redensart „auf der Hut sein“. (Quelle:Wikipedia)
Hut und andere kuriose Steuern
Zwischen 1784 und 1811 erhob die britische Regierung eine Steuer auf den Verkauf von Hüten. Sie führte eine Stufenskala ein, die von 3 Pence (für Hüte, die weniger als 4 Pence kosteten) bis 2 Shilling (für Hüte, die mehr als 12 Shilling kosteten) reichte. Hutverkäufer mussten eine Lizenz erwerben (2 Pfund in London, 5 Shilling außerhalb) und ein Schild anbringen, das sie als Dealer in Hats by Retail (Einzelhändler für Hüte auswies. Um diese Steuer durchzusetzen, wurden Pflichtmarken gedruckt, die im Futter eines Huts angebracht werden mussten. Das Umgehen der Hutsteuer, ob vom Huthändler oder Hutträger, zog eine Geldstrafe nach sich; das Fälschen von Hut-Pflichtmarken konnte in letzter Instanz zur Todesstrafe führen. Merkwürdigerweise war die Steuer nur für Männerhüte zu entrichten.
In jener Zeit gab es noch ähnliche Steuern: Handschuhsteuer (1785-1794), Almanachsteuer (1711-1834), Würfelsteuer (1711-1862), Haarpudersteuer (1786-1869), Parfümsteuer(1786-1800) und Tapetensteuer (1712-1836.) Die vielleicht bekannteste Abgabe dieser Art ist die Fenstersteuer, die zum ersten Mal 1697 erhoben wurde, um die durch das Beschneiden und Abfeilen von Münzen entgangenen Einnahmen zu ersetzen. Anfangs wurden für fast jedes Haus 2 Schilling erhoben; für Gebäude mit 10-20 Fenstern zahlte man 4 Schilling; und für die mit mehr als 20 Fenstern waren 8 Shilling zu entrichten. Diese Gebühren nahmen bald überhand, wodurch die Praxis des „Zustopfens“ in Mode kam. Fenster wurde nämlich nicht mitgezählt, wenn sie mit einem Material vermauert waren, das mit den angrenzenden Mauer harmonierte, Inspektoren zählen in regelmäßigen Abständen die Fenster und vergewisserten sich, das keines der zugestopften Fenster „ausgebrochen“ war. Mit der Zeit wurde die Steuer unbeliebt, weil sie immer ungeheuerlichere Ausmaße annahm und den Bewohnern (insbesondere jenen der sowieso benachteiligten Viertel) das Tageslicht raubte. 1851 wurde die Steuer abgeschafft. (Quelle: Schotts Sammelsurium, Ben Schott 2005)
Nundenn...Hut gelüpft! Chapau der geschätzten Leserschaft!
Joe Cocker - You can leave your hat on (1986)
(verfasst am 01.02.2015©Bluesanne)
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